Um Ordnung in die blanken Papiere zu bekommen, musste ich mich auch über all meine Zeichen-, Skizzen-, Aquarell-, Pastell-Blöcke und Skizzen-bücher hermachen und nachschauen, was darin so alles enthalten ist.
Was gut ist, oder weiterführend, kommt in die Mappe, der Rest auf den Müll. Ich liebe diese Entsorgungs-Haufen. Meine schwarze Mappe kann jetzt ruhig jeder einsehen, da ist mir nichts peinlich. Und dann war da noch diese olle, dick gewölbte Herlitz-Sammelmappe, in der vor mehr als dreißig Jahren mein Bru- der seine Aquarelle aufbewahrte, wie ich eben lesen konnte. Was ist da wohl drin? Keine Ahnung. Überraschung, Überraschung!
Da sind bergeweise Bilder von meinen Kindern drin. Als ich klein war, hatten wir Enkelkinder bei meiner Omi sogar eine eigene Galerie. Als meine Omi vor 23 Jahren starb, fanden wir ihre Sammlung noch vor. Das hat uns sehr berührt.
Meine Kinder haben richtig coole Sachen gemalt, im Laufe der Jahre!
Ich finde sie regelrecht inspirierend!
So genau weiß man ja nicht, was in einem Kinderherz, einem Kinderkopf so vorgeht. Erst recht nicht, wenn alles schon lange her ist. An manchen Bildern kann man sehen, dass bei uns nicht alles in Ordnung war. Das war doof für uns alle. Gut finde ich, dass die Bilder Zeugen sind. Wir haben nur unser, dieses Leben und ich finde, Lügen helfen nicht, oder doch nur vorübergehend.
Aussortieren ist bei solchen Sachen nicht ganz einfach. Aber da die Arbeiten sehr viele und sehr unterschiedlich waren, fiel es mir dann doch nicht allzu schwer, eine Auswahl zu treffen. Sehr leicht auszusortieren waren natürlich diese schrecklich unkreativen, von kunstentfernten, katholischen Kinder-gärtnerinnen vorgestanzten Ausmal-anklebe-ausschneide-Bilder und -Pappen; tut mir ja auch leid.
Jetzt ist Platz, da kann man wieder was arbeiten. Im Moment noch viel in der Keramikwerkstatt, weil ich da gerade diverses bebrütetes schlüpfen lasse.🐣
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