Samstag, 17. Februar 2024

Die Wand

Ich habe gerade Betriebsferien und kann daher in meinem Haus renovieren. Eigentlich renoviere ich das kleine Klo, parterre. Aber beim Turborenovieren, letztes Jahr, blieb die Wand zwischen Ess- und Wohnzimmer eine Mangelwand, ihr fehlte an einigen Stellen Material.

 

Also Nebenprodukt einer Toilettensanierung, eine weiße Wand. Dass man auf Bohrlöcher einen besonderen Stolz entwickeln kann, sieht man an meinem Beispiel. Denn hat man einen unüblich kleinen Körper mit entsprechender Kraft, kann es schwierig sein, mit ausgestrecktem Arme Löcher in die Wand zu bekommen. Auf der obersten Leiterplattform stehend, kam ich dann aber doch besser dran als erwartet und in der Ziegelwand an gewünschten Stellen, verbarg sich kein tückischer Kiesel. Ha!!!


Diese Löcher halten jetzt eine meiner Galerieschienen. Das ist eine Aufforderung das Bild, welches ich begonnen habe, fertigzustellen und 
und
und
probezuhängen. 
Ich freue mich sehr über diese ungeduldige, perfekt weiße Wand.

Aber, alles geht halt nicht. Jetzt ist erst mal die Toilette dran. Die soll Galerie für allen möglichen hübschen Wandkrempel werden, den ich im Haus nicht unterbringen kann. Wenn alles gut geht, wird es in dieser Toilette soviel zu schauen geben, dass man gar nicht wieder raus kommen will. An sich bekomme ich ja keinen Besuch, den ich lieber auf der Toilette sitzen habe. Aber wenn das Leben dann einmal so eine Überraschung für mich hat, bin ich gewappnet.


Solange noch kein Bild da hängt, darf die Uhr ruhig die Stunden zählen. Kann schon sein, dass sie weichen muss.

Donnerstag, 8. Februar 2024

Armer Ritter

"Armer Bauer" auf Keramikteller, Steinzeug, engobiert mit Kupfer von Atelier unARTig


Den kennt, wer in meiner Zeit Kind war. Ich habe jetzt einen „armen Bauern“ draus gemacht. Vollkornbrot mit herrlich bruzzelig gebratenem Panchetta, das Ei mit Muskat und Salz im Brot, frische Tomaten und etwas Hartkäse, Pfeffer, Salz. Fertig. 
Der arme Bauer, was das ist, das wissen wir gar nicht. Wir sehen die teuren und schweren Traktoren und glauben der Bauer ist reich. Ist der Bauer reich, weil er einen dicken Traktor hat? Oder ist der Bauer arm weil er einen dicken Traktor haben muss? 
Auf jeden Fall ist das Gericht „ armer Bauer“ nicht ganz ohne Luxus. 
(Aber vielleicht wurde das Schwein auch notgeschlachtet…. und der gute Speck ist ein sehr endliches Vergnügen. Wer weiß es schon.)

 
Wenn Politik immer nur nach den eigenen Wünschen und Vorteile gehandhabt werden sollten, dann sollten die Traktorenproteste für mich ruhig weitergehen. Denn ich hatte folgende Vorteile:
Weil die Bauern mit ihren Traktoren hier alles blockierten, war ich, weil ich nicht arbeiten konnte, für jemanden der mich brauchte, erreichbar. Weil die Bauern fast alle Zufahrten zur Autobahn blockiert hatten, konnte ich so glatt wie seit Ewigkeiten nicht mehr, in drei-einviertel Stunden, die Strecke zwischen Bremen und Brühl hinter mich bringen.
Überzeugt das jetzt alle anderen? Nein!
Und deswegen gilt in einer Demokratie, dass man Lösungen findet, die sich irgendwie in der Mitte bewegen. In der Mitte von allen. Oder?



Schwierig?

Ja!!!