Freitag, 29. März 2019

Verkürztes Wochenende

Heute ist das schönste Wetter. Die Vorhersage für das Wochenende ist nicht so prächtig. Aber das Wetter selber hält sich ja oft nicht daran. 





In der Keramikwerkstatt habe ich roten Ton aufgearbeitet und "Tupperdosen" gedreht. Weil ich Pech beim Trocknen, auch von besagten Dosen hatte, werden diese diesmal sehr langsam herunter ge-trockne(n)*t. Was da heißt, sie werden eingepackt, aber nicht dicht, so dass ein bisschen Luft zirkulieren kann. 
Das Mal-Atelier wird von einem schüchternen Kater bewohnt, der sehr stark auf Gerüche reagiert, weswegen ich wiederum ein bisschen schüchtern bin, was das Benutzen von Ölfarbe angeht.
Im Gewächshaus ist zur Zeit etwas zu viel Luft unterwegs. Der Sturm kürzlich hat an ungünstiger Stelle Scheiben herausgedrückt und deswegen sind sie noch nicht wieder eingesetzt. Dennoch habe ich schon zweierlei Saat ausgebracht, eingebracht. Wie auch immer, ich bin mit den Samentüten rausgegangen und dann ins Gewächshaus reingegangen und habe die Samen dann in den Boden rein getan. 
Unter den Fliedern bubbelt schon unser solarbetriebener Springbrunnen. Und da steht auch der "Bischofsstab", der hier abgebildet ist


Weil unser Garten klein ist, passt kleiner Schmuck gut rein. Dieser Funkelvogel hockte jahrelang auf einem Ast im Flieder. Der Ast musste jetzt weichen und so ist der Vogel umgezogen auf diesen Bischofsstab. 
Ich glaube da setze ich mich gleich noch mit einer Tasse Kaffee hin. Ehe die Sonne wieder weg ist..





* (das ist der Tipp)

Mittwoch, 20. März 2019

Des Kaisers neue Kleider

Im Grunde leben wir in einer Welt, in der die neuen Kleider alles sind. Der schöne Schein, also. Bei facebook und Co. ist man hauptsächlich mit seiner Selbstdarstellung beschäftigt. Die sicherlich auch zutreffen kann.

Kennen Sie die Fabel von Hans Christian Andersen?

Hier die Zusammenfassung von des Kaisers neue Kleider:
Ein eitler, sehr reicher Kaiser kann nicht genügend schicke Klamotten haben. Da denken sich zwei kluge Gauner, dass sie den Kaiser herrlich abzocken können. Sie verbreiten das Gerücht, dass sie ein wunderbares Stöffchen zu weben verstehen, so herrlich, dass nur der es sehen kann, der des Stoffes würdig oder einfach nicht zu dumm dazu ist. Sie werden engagiert und weben aus den feinen Materialien, wie sie sagen, wie Seide, Wolle, Gold, für den Kaiser den Stoff. Allerding schären sie die guten Sachen nicht auf ihre beiden Webstühle auf. Die lassen sie leer und tun einfach nur so, als würden sie weben. Der Kaiser schickt alsbald einen Angestellten, der die Arbeit überprüfen soll. Weil der nichts von der Arbeit sieht, fürchtet er sich der Dummheit überführt und lobt den Stoff vor dem Kaiser. Der nächste, der den Fortgang der Arbeit überprüfen soll tut das Gleiche und als am Ende der Kaiser selber nach dem Rechten schaut, macht er es auch nicht anders, kann er doch auch nichts sehen. Am Ende zieht der arme, dumme Kaiser die "fertigen" Kleider auch noch an und zeigt sich damit dem Volk. Das ganze Volk, das sich auch nicht blamieren will, bewundert nun, die schönen Klamotten. Bis ein kleines Kind verwundert sagt, dass der Kaiser doch gar keine Kleider trägt.


Bei uns ist das eher so, dass sich alle gegenseitig beweihräuchern. "Oooo, siehst du hübbbsch aus!!!" "Bo, wie kluug du biss!!" So werten sich alle untereinander auf. Bestätige ich die falschen aber bombastische Angaben eines anderen über sich, steigt mein Wert gleich mit, denn ich habe ja so einen tollen Freund. 
Wir laufen hier nicht gerade nackig herum. Im Gegenteil  bei uns hat sich das Pokerface heraus gemausert, uns geht es IMMER GAAANZ TOLL.
Wäre ja wirklich schön, ich gönne es allen.



Meine Skulptur hier stellt zugegebener Maßen gar keinen Kaiser dar. Im Grunde läuft sie sogar nur unter dem Namen "König", weil ein König ein paar hübsche Accessoires hat. Die Krone... und in diesem Fall der Hermelin. 
Eigentlich wollte ich nur einen Mann darstellen. Männer und Frauen stehen nämlich so ganz unterschiedlich da. Das beobachte ich immer gerne, wenn wir auf Korfu im Bus unterwegs sind. Keine Ahnung, warum da. (Wobei die maskuline Frau und der feminine Mann jeweils wieder das Gegenteil des Ge- sagten beweisen.) 
Ich persönlich finde diese gesellschaftlich Prägung irgendwie rührend. Sie ist nicht immer hilfreich, aber eben da.