Donnerstag, 30. Juni 2016

Unikate Gebrauchskeramik


Vom Musenkuss hatte ich schon einmal berichtet. Weil der ja manchmal aus- bleibt, kommt es vor, dass ein geschrühtes "Stück Ton" in meiner Werkstatt herum steht und einfach nicht in den Glasurbrand kommt. Aber wenn der Ofen nach mehr Futter verlangt, kann so eine Ware plötzlich einen Kuss bekommen.


Die Malerei auf der Schüssel war auch nach dem Brand noch schön. Ja, so macht Arbeiten Freude.


Uns steht unser alljährlicher Familienbesuch in Korfu bevor. Trotz entsetzlicher Wirtschaftslage, geht das Leben in Griechenland mit all den anderen Belangen, das normale Leben genannt, weiter. Und weil unsere Mama schon steinalt ist, konnte es auch passieren, dass  sie nach einem Unfall (in diesem Falle vielleicht auch Umfall zu nennen) mehr Pflege braucht und sich daher alles verändert. Dieses Jahr fahren wir mit etwas bangen Gefühlen dahin.
Aber noch ist die Arbeitszeit nicht vorbei. Es gibt noch einiges zu tun, ehe wir uns auf die Socken, die Räder und die Flügel machen. Und vielleicht gibt es meinerseits auch noch etwas zu zeigen und zu erzählen.

Samstag, 25. Juni 2016

Darf ich dazu mal was sagen?

Dieses Wetter!



Ehrlich gesagt, diese Krönchen, die die fetten Regentropfen auf unserem Ter- rassentisch fabrizieren finde ich schon schön! Ich finde es auch schön, wenn es so richtig plaastert. Aber mir gefällt es auch draußen zu arbeiten und am Ende des Tages auch den Feierabend da zu genießen. Dazu hatten wir in diesem Jahr wenig Gelegenheit zu. Klar mit Regenmantel und Decke hätte man das auch öf- ter machen können. Aber das übt auf mich überhaupt keinen Reiz aus. 





Gestern hat es wieder so heftig geregnet, dass der Regen meiner Ausstellung einen Besuch abstattete. Er hatte aber kein Geld dabei und hat sich auch nur auf dem Boden umge- guckt.
 

Uns geht es ja gut.
Seltsamerweise war unser Kanal den letzten Starkregen immer gewachsen und hat alles Wasser aufgenommen.
Wenn einem der Keller vollläuft, oder die Werkstatt, geht einem das noch viel stärker aufs Gemüt als dieser Anblick hier rechts.
Aber der Anblick macht dennoch ein bisschen traurig.
Vielleicht reinige ich heute meinen ollen, hübschen Kronleuchter, damit wir uns ein paar tröstliche Kerzen anstecken können.




Vor zwei Tagen hatten wir einen schwülen, hellen Sonnenschein hier und da ha- be ich einen Lebenskünstler fotografiert. Er war in unserem Kühlschrank in Ver- gessenheit geraten und war nicht blöd. Er streckte sich nämlich aus, so dass er mir wieder ins Blickfeld geriet. Als Belohnung bekam er seine CHance. Jetzt darf er draußen blühen und wird dafür sehr bewundert. Er sieht auch im Regen schön aus, wie man auf dem ersten Foto dieses Posts sehen kann. Aber ob er seinen Plan wirklich umsetzen kann, Samen auszubilden? Die Hummeln können sich ja kaum bewegen, bei diesem Wetter... Wir wünschen ihm viel Glück.

 

Donnerstag, 23. Juni 2016

Totenköpfe

fand ich zugegebener Weise doch oft ein seltsames Motiv. 



Man kann es schon erahnen, so ist es nicht mehr, seit ich sie selber ins Visier genommen habe. Die schööönen Schädel! Sie machen mir echt Spaß. Leider muss ich nicht so viele malen.

Ich habe meine zweite wirklich-große Leinwand heraus geholt und setze darauf einen Entwurf um
Schädel kann man auch vielgestaltig darstellen. Man kann echte Persönlichkeiten auf"leben" lassen.
 
Dieses Mal lege ich die Leinwand nicht hin.
Wenn ich in die oberen Regionen kommen will/muss,
nehme ich einen Stuhl. 

Das Bild ist noch ganz am Anfang.
Es gehört in eine Zwischenkategorie.
Ein bisschen steckt Biographie darin.
Mehr aber allgemeingültige Begreiflichkeit.





Mein Lieblingsonkel, der hatte mal einen echten menschlichen Schädel auf sei- nem Schreibtisch. Ist schon tausend Jahre her... Das war nicht so ein schöner blanker Schädel, der von Ameisen sauber geputzt worden war. Das war ein dunkler. Wäre ich älter gewesen, hätte ich vieleicht begriffen, was ich da sah und mich gegruselt. Mit acht Jahren ist so eine Begegnung schon sehr abstrakt. Und im Grunde haben Kinder da ja auch recht: Der Totenkopf ist tatsächlich nur noch ein Ding. Aber er hat Symbolkraft und die nehme ich diesmal auch in Anspruch. Bin nicht der erste Mensch, der das tut. 

Dienstag, 21. Juni 2016

Liebes - Tiere ©




Die sind mein derzeitiges skulpturales Projekt. Ich war mir gar nicht sicher, ob wirklich noch mehr davon in mir drin waren oder sind. Aber scheinbar bin ich da auf meine Ader gestoßen und so kommt es, dass immer wenn ich Zeit habe, ein Liebes- Tier in meinen Händen ent- steht
Im meinem Kopf macht es Plopp, als  wenn ein Seepferd- chenmännchen seine Mini-See- pferdchen gebiert. 
Plopp, plopp, plopp. 
Um meiner Botschaft an die Herzen der Menschen Nachdruck zu verleihen, war ich die letzte Zeit damit beschäftigt, ein grö- ßeres Liebestier zu gestalten. Es ist vielleicht noch nicht ganz fer- tig, aber es küsst sich schon. Meine Liebestiere haben ihren Namen bekommen, weil sie nicht direkt nach Menschen aussehen. Menschen sehen auch nicht  direkt nach Tieren aus, sind es aber doch. Aber weil der Mensch sein Herz bemühen kann, habe ich diese Botschaft gestaltet.


Während ich da so mit meiner kleinen, sagen wir heranwachsenden Herde, be- schäftigt bin, gehen mir viele Gedanken zu Liebe und Freundschaft durch den Kopf. Da kann man sich aber auch viele Gedanken zu machen!

Mittwoch, 15. Juni 2016

"Schön!"

befand kürzlich eine Kundin zu meinen drei "Bäuchen", die hier abgebildet sind. Und gleich hinterher meinte sie, dass ein Künstler das nicht gerne höre. Für mich gilt das nicht. Meine Arbeiten sind nämlich häufiger nach ästhetischen Kriterien gefertigt. Manchmal geht das allerdings nicht, weil die Darstellung dann dem Thema nicht gerecht würde! 
Aber mir ist es eher ein Anliegen Schönheit und Zärtlichkeit in die Welt zu bringen, wenn es mir denn möglich ist.

 




Zärtlichkeit kann bei mir durch die sogenannten Mängel hervor gerufen werden. Zum Beispiel durch faltige Haut, ein Schielen, ein Bäuchlein, alte Hände, eine Narbe  oder irgendwelche Macken. Schließlich haben wir alle unsere "Fehler".  Vielleicht bekommen daher manche meiner plastischen Arbeiten auch so einen verpasst. 
Für mich ist ein Mangel kein Fehler: Ich finde Unvollkommenheit macht uns, unter anderem, zum Menschen. Dies kann einen Gelassen sein lassen, trotz- dem braucht man sich darauf nicht auszuruhen. 
Ein bisschen Selbstreflexion hält den Geist wach und verhilft zu Lebendigkeit.

Ein bisschen mehr davon finde ich auch nicht schlecht.

Dienstag, 7. Juni 2016

Reste und andere Folgen



Wir hatten hier wirklich echtes Glück mit dem Wetter, denn auch hier fiel der Himmel auf uns herab. 
Vorgestern hatte unser Nachbar be- obachtet, wie sich der Kanaldeckel auf der Kirchstraße auflupfte, dann ließ jedoch freundlicher Weise der Regen nach und der der Deckel leg- te sich wieder hin. Uff. Die Schnir- kelschnecken hatte es naturgemäß auch aus ihren feuchten Verstecken getrieben, denn sie mögen nicht schwimmen.

Auf der Werkstatttür ist noch eine Spur meiner Aufforderung für meine Mai-Sonntag-Gäste übrig geblieben. Natürlich kommt auch dieser Rest noch ganz weg.  
Die Aufforderung gilt natürlich noch weiter.
Das Schild habe ich abgenommen. Hat ein Weil- chen gedauert aber nun ist es doch geschehen. Anstelle diesen Schildes werde ich vielleicht ir- gendetwas anderes an die Stelle tun. 
Man versucht doch alles, Menschen auch außer- halb des "offenen Ateliers" für seine Arbeit zu interessieren. 


 

Noch eine Folge des endlosen Regens, ich habe mir die gelben Rosen vom Strauch geschnitten. Der Regen bringt die Blüten nur um. Und welch eine Freude im Esszimmer, diese Rosen duften.
Ein Backblech und ein Geschirrtuch, das mir nicht gehört, ist vom offenen Atelier noch bei mir zurück geblieben. Das ist aber wirklich das Letzte, was von dem Sonntag noch übrig ist.