Montag, 13. Januar 2025

Anfangen oder Weitermachen

Wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass ich da am Tisch arbeite.



 
Das neue Jahr tickt schon seit ein paar Tagen. 
Man wird wohl nur noch den wenigsten Menschen ein „gutes neues“ wünschen.
Seit vielen Jahren schon versende ich meine guten Wünsche nicht zu Weihnachten, sondern anlässlich des Jahreswechsels. 
Silvester war für mich immer das wichtigere Fest: 
Etwas hinter sich lassen können und dann vielleicht etwas neues lostreten können.
 
Das hat sich geändert. Ich bin nicht mehr heilfroh, dass das letzte Jahr endlich vorüber ist. 

Für meinen diesjährigen Druck konnte ich meine Druckpresse benutzen. 
Und ich glaube ziemlich fest daran, dass ich in diesem Jahr häufiger dazu komme, die Presse zu nutzen.
 
 
Auf den früheren Karten habe ich oft eine Situation mit zwei Möglichkeiten dargestellt. Beispielsweise, die Amsel mit der Raupe und der Kapuzinerkresse: 
 
 
Frisst die Amsel die Raupe, überlebt die Kapuzinerkresse, lässt die Amsel das bleiben, frisst die Raupe die Pflanze. 
 
 

Dieses 
Jahr 
habe 
ich 
genau
einen 
Esel 
gewählt. 
 
Es 
geht
ihm 
gut! 
Und 
darauf 
stößt 
er an.
 
Wer 
könnte
wohl 
der
Esel 
sein?

Mittwoch, 1. Januar 2025

Oh: 2025

Sie, Ihr oder Du fühlen/fühlt/fühlst sich/euch/dich vernachlässigt? 
Es tut mir leid. Aber jetzt, am 1. Januar des Jahres liegt immer noch ein ganzes Jahr vor uns und zu dem wünsche ich uns allen 

EIN FRIEDVOLLES, GLÜCKLICHES, GESUNDES JAHR 2025

Und weil es gestern so laut war, einmal Geballer in still

Mittwoch, 18. Dezember 2024

Farben!!!

leider kommen die Farben hier nicht so gut über....
 
 
Ich hab da so ein Projekt. Eine grobe Skizze hat den Umzug nach Bremen überlebt. Zum Glück, denn die Idee kam mir im Jahr 22, während ich meinen Hausstand in Wassenach auflösen und das alte Haus in Bremen fürs Leben vorbereiten musste. Da war kein Platz für andere Ideen, als die, die diese heftige Veränderung vielleicht vereinfachen könnten.


Aber jetzt habe ich morgends ein bisschen Luft vor der Arbeit und meine Idee fand zurück ans Licht. Das wird noch dauern und die neudeutsche Beschreibung von Künstlern für Arbeit in Arbeit = WORK IN PROGRESS passt hier auch, aber das Ziel ist in 
wei-
ei-
eiter Ferne. 

Wenn es überhaupt je erreicht wird.

Egal was passiert: Farbe ist einfach wundervoll!

Die Farbbeispiele sind alles Ausschnitte 
aus des Geheimprojektes ersten Blatts.

Arbeit in Arbeit: mehrfach ist mir in Deutschland aufgefallen, dass Künstler ihr fertiges Werk anpreisen wollten, indem sie darauf hinwiesen, wie viel Arbeit es gemacht hat. Vielleicht hat Karl Valentin mit seiner berühmten Außerung daran "Schuld". Ich finde es ist Unsinn. Wir brauchen alle unsere eigene Zeit. Der eine braucht lang, der andere kurz (und alle anderen auch). Aber an der Dauer der aufgewendeten Zeit und wieviel ich dabei geschwitzt habe, liegt es geweiss nicht ob ein Ergebnis gut ist. 
Sonst wären Lehrlingswerke und die von i-Dötzchen (Erstklässlern) ja besonders hochwertig.

Mittwoch, 6. November 2024

Vürnehm geht die Welt zugrunde

Gegen das Schwarz-Weiß-Denken, 2006. 6., Öl auf Leinen
 
 
 
 
 
  
2016 6, Hinterfragen, Öl auf Leinwand
Das hat meine Omi immer gesagt 
und ja, ich weiß, es heißt „vornehm“ 
aber meine Omi wollte der Vornehmheit 
ein i-Tüpfelchen aufsetzen. 

Wenn man jetzt nach Amerika blickt, 
kann man sich des Gedankens nicht 
erwehren, dass die Welt wohl nicht  
vornehm zu Grunde gehen wird. 
Es ist auch nicht sicher, dass, 
wenn wir zu Grunde gehen, 
die Welt gleich mitgeht. 
Aber das nur am Rande. 
Ich denke die Menschheit dürfte 
sich gegenseitig durch Dummheit 
vernichten:
„Wir sind dumm,Wir rennen alle um“
(Hab ich vielleicht schon einmal zitiert, 
ein Kinderspruch aus meiner Kindheit.)
 
Weil Menschen sich wünschen, 
dass, was schwierig ist,
einfach sei, 
wählen sie einen 
Lügner und Quatschkopf
 
den Quatschkopp im schlechtesten Sinne.
 
Es wird nicht helfen.

Sonntag, 13. Oktober 2024

kellnern oder künstlern

Aquarell, Mangoschorle, gegrillter Mais und polnisches Emaillekännchen 

Vor einigen Wochen habe ich von einem Gast ein so tolles Kompliment für meine Arbeit bekommen, dass mir sofort einfiel, wie schwierig es ist, diese Anerkennung im Bereiche der Kunst zu kriegen. Besonders auch von Kollegen. Und so habe ich für mich ein paar Vergleiche gezogen. 
 
ab und wann gelingen mir....
Durch den Mindestlohn hat man natürlich grundsätzlich eine bessere Grundlage in der Gastronomie, als früher.  Man bekommt einen richtigen Stundenlohn. 
Als Künstler muss man darauf hoffen, dass sich die Arbeit irgendwann bezahlt macht. Wenn man sein Leben mit Kunstnahem, wie Kunsthandwerk sichern will, passiert es nicht selten, dass Kunden den Preis drücken wollen. Ganz besonders jene, deren Portemonnaie so schwer ist, dass es Druckstellen hinterlässt.  
Ein Gast aber in Café oder Restaurant kommt eher nicht auf die Idee, nachzufragen, ob der Kaffee oder das Gericht auch für den halben Preis zu haben ist. 
 
 
Als Künstler hilft es, wenn man sehr beseelt von seiner Kunst ist, um 
an der "Begeisterung" der Kundschaft für Kunst nicht zu verzweifeln.
 
....ein paar Ausflüge in diese meine andere Welt

 
Vieles ist deswegen jetzt auch richtig: Ich arbeite und bekomme dafür direkt Geld, bin in Kommunikation, die der Input auch für meine künstlerische Arbeit sein könnte. Und tue das sehr gerne mit meinen tollen Kollegen, zusammen in der Gastronomie.
Aber es fällt dann doch irgendwann spürbar auf (und irgendwann ist JETZT):
 
Mir fehlt meine künstlerische Arbeit.
 


Mittwoch, 24. Juli 2024

Urlaub

Eindruck vom Café EUROPA am Liston, Kerkyra. hier waren wir immer zum Eingewöhnen
 

Während mein Arbeitsplatz, die Tapasbar in der ich arbeite, Urlaub machte, bin auch ich in Urlaub gefahren. Ich hatte sehr große Sehnsucht nach trockener, südeuropäischer Hitze, aber auch nach der Insel meines Mannes. Und dann hab ich das gemacht. Nicht nur, dass ich unser jährliches Reise-Zuhause, gegeben durch den familiären Hintergrund meines Mannes, besuchen wollte, außerdem wollte ich testen, ob es stimmt, dass ich für Reisen mit mir allein nicht geeignet bin.
Also bin ich dahin gefahren. 
Und das war in vielerlei Hinsicht sehr gut. Ich hatte meine Buntstifte und meine Aquarellkästen mitgenommen, weil mir meine künstlerische Arbeit in den letzten zwei Jahren doch etwas zu kurz gekommen ist und festgestellt, dass ich damit tatsächlich etwas anstellen kann. Mein Gepäck war ganz schön schwer, von Buntstiften und Papier. 
 
Was ich gelernt habe: 
die Buntstifte müssen nicht mit. 

 
 
 
 
 
Des weiteren bin ich mit 
meinen Arbeiten 
überraschend zufrieden.  
Besonders größenwahnsinnig 
bin ich nämlich nicht in Bezug 
auf meine Aquarellmalerei. 
Obwohl „meine Aquarellmalerei“, 
das klingt auch
schon etwas  
großartig

Wahr ist, dass ich nicht geeignet bin, allein zu reisen. Aber in diesem Fall war es sehr gut, es getan zu haben. Ich hatte mir schon gedacht, dass es noch ein Abschied werden würde. Und so war es. 
Wenn mich nicht irgendjemand überredet, mit ihm nach Corfu zu reisen, komme ich nicht mehr dorthin. 
 
Mein Mann und ich, wir hatten gute Zeiten dort und so habe ich sehr schöne Erinnerungen. Wie kostbar, sie zu haben.



Sonntag, 16. Juni 2024

Gut aussehen

 


Als ich gestern Abend nach Hause komme, finde ich eine Ansammlung von blau vor. 
Blau die Stunde, blau die Tasse, die Serviette, Adressbuch, Streichholzschachtel uuund Brillenputztuch. 
Wir sind alle auf´s Visuelle gepolt. Und es gibt viele interessante und schöne Blickwinkel und Augenmerke. Hinschauen ist schon auch richtig, finde ich.
 
Wenn ich mit der Tram nach Bremen reinfahre, komme ich an (ich weiß es gar nicht genau, einem Fitness- studio?) vorbei. Außen die fette Werbung:      GUT AUSSEHEN.
In meiner Kindheit spielte der Satz 
"was sollen die Nachbarn denn denken, wie sieht das denn aus?" eine wichtige Rolle. 
Kämm dir die Haare, schnür dir die Schuh, du bist schief gewickelt, falsch geknöpft, was sollen die Nachbarn denken.
Auch damals sollte es vor allen Dingen gut aussehen
 
Nicht wenige Männer, die ihre Frauen schlagen achten darauf, dass das Gesicht nichts abbekommt. 
 
Gut aussehen, wobei hilft das? Macht mich das tüchtiger? Kann ich mit einem optimierten Körper, einem operierten Gesicht klügere Entscheidungen treffen? 
Bin ich ein besserer Mensch? 
 
Leider geht uns diese Übervisualisierung 
alle etwas an. 
 
Gut auszusehen ist ein Schutz, 
macht uns unangreifbar, so hoffen wir.

 
Dem ganzen blauen, zufälligen Arrangement ist es dagegen ganz und gar egal, dass ich mich daran freue.



Und völlig anderes Thema: Manchmal finde ich es schade, dass ich mich nicht einfach an die Scheibe setzen kann und Dinge (wie z.B. Tassen) nacharbeiten kann. 
Aber erstens keine Werkstatt und zweitens keine Zeit.