Sonntag, 31. Januar 2016

Lösungen erforderlich

Die deutsche Politik sieht sich vor eine große Aufgabe gestellt.
Viele Menschen kommen zu uns aus unterschiedlichen Gründen und suchen hier ihr gelobtes Land. Das gab es schon häufiger in der Geschichte der Menschheit, dass sich Menschen auf den Weg machten um ihre missliche Lage zu verbessern. Auch die Deutschen haben sich schon mehrfach auf die Socken gemacht. Dass Menschen vor Krieg und Unterdrückung davon laufen, versteht vielleicht der hartherzigste Westeuropäer. Schwierig scheint es zu werden, wenn Menschen aus reiner Not zu uns kommen wollen. Das können wir gar nicht verstehen. 
Gestern kam ich mit mit meiner Familie, in Koblenz vorbei. Eigentlich nur einen Kaffee trinken. Unser Auto hatten wir im Parkhaus des einen Einkauftempels, dem Löhrcenter, abgestellt. Auf der Suchen nach etwas Bestimmten, fanden wir noch einen weiteren Tempel des Konsums: das Forum Mittelrhein. Um vom einen zum anderen zu gelangen, läuft man durch die City, in der es auch schon alles zu kaufen gibt. Ich sah kleine zehnjährige Mädchen, die mit mehreren Tü- ten und Tütchen alleine durch die Gegend liefen und mich beschlich der Gedan- ke, dass es heutzutage zur Erziehung gehört, Kinder mit einem Taschengeld loszuschicken, damit sie das Kaufen erlernen. Mein Gott gibt es hier viel zu kaufen! Und alle tun das auch. Alle brauchen und brauchen und brauchen et- was. Und da kann man dann nicht verstehen, dass Menschen wegen einer bes- seren Nahrung (im weitesten Sinne) zu uns kommen und Teilhabe wollen
Weil so entsetzlich viele Menschen aus ihrer  verschiedenartigen Not zu uns kommen, hat die Bundesregierung jetzt beschlossen Algerien, Tunesien und Marokko zu sicheren Herkunftsstaaten zu erklären. Den Menschen, die dorthin zurückgeschickt werden, droht vielfach Gefängnis und Folter. Als ich das gehört habe, ist mir schlecht geworden.
Ich frage mich, wie wir uns hier christlich nennen können, wenn unser Handeln gegenüber Menschen in Not so pragmatisch verläuft. 
Die Anstrengungen, die hier unternommen werden müssen, will ich gar nicht kleinreden und natürlich müssen unsere Gäste sich an unsere Regeln halten und das ist alles auch gewiß nicht einfach. Dennoch ist der Satz, mit dem unsere Kanzelerin immer zitiert wird ("Wir schaffen das!") nicht realistisch. Wir müssen das schaffen! Die Menschen werden immer weiter hierher flüchten. Und das nicht etwa, weil ihnen das Spaß macht.

Das ist eine schwere Aufgabe, aber natürlich auch eine Chance

P.S.: zum Glück sind die Menschen, die Menschen helfen und Menschen sein wollen ja auch nicht allein. Es gibt in Deutschland viele Helfende und Anteil-nehmende. Aber was so in der Politik überlegt und beschlossen wird, finde ich vielfach gruselig.

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