Montag, 28. April 2025

Tauben

Aquarell einer Türkentaube
 
Hier in meinem kleinen Hinterhof in Bremen, tummeln sich die vielgehassten Tauben. An sich hasst man ja die Tauben, die einem innerhalb der Städte begegnen, die "Straßentauben", aber so ein Hass lässt sich leicht auf andere Tauben übertragen. Ringel- und Türkentauben. 
Die sogenannte „Straßentaube“, sie war ursprünglich in Felsen beheimatet und hieß da auch Felsentaube, hat einen schlechten Ruf, mal wieder wegen übler Nachrede. In Köln wurden sie angeklagt, den Dom mit ihrem Taubenschiß aufzulösen, wir hängen eben an diesem Bauwerk. Und natürlich wurde sie auch andernorts für den Verfall von historischen Gebäuden verantwortlich gemacht.  
Wie man nach längerer Suche herausfinden kann, frißt Taubenmist die Bausubstanz nicht auf. Aber wie das mit vielen vermeintlich wissenschaftlichen Erkenntnissen ist, hält sich die Legende über die "Ratten der Lüfte".
 
Aquarell, Ringeltaube, totaaal am Anfang

In den Parks trifft man auf die Ringeltauben, 
weil sie ursprünglich Waldbewohner waren. 
Wer einen Garten hat, in dem sie sich ver-
stecken können, bekommt sie daher auch zu  
Besuch. 
 
In der Eifel kamen zu meinem Vogelhaus viel Feldsperlinge, sehr viel schüchterner als Stadtspatzen, aber sie waren da. Ich hatte meine Freude daran und als ich hier nach Bremen kam, wünschte ich mir auch freudebereitenden Vogelbesuch. 
Nicht so auffällig kommen viele Meisenarten in die Hinterhöfe. Rotkehlchen und Zaunkönig sind auch schon gesehen worden. Amseln natürlich auch.
Am sichtbarsten aber sind die Türken- und Ringeltauben.
 
Aquarell, Hinterhof mit Türkentaube
 

 
Ein berühmter Künstler hat ein ebenso berühmtes Taubenpiktogram als Friedenssymbol erschaffen. Dennoch leidet die Taube unter ihrem schlechten Ruf. Sie soll Krankheiten verbreiten. Ja, sie kann tatsächlich Krankheiten verbreiten, wie alle anderen Wildvogelarten im übrigen auch. Tauben sind nicht schädlicher oder nützlicher als andere Wildtiere. C’est ça. 


Türkentaube, das Original 😉
Schräg gegenüber von meinem Hinterhof, wohnt eine Frau, die die Tauben auch nicht mag. Neulich hat sie ihren Enkel mit der Wasserpistole auf sie angesetzt. Natürlich mögen die Tauben das nicht. Aber der Enkel müsste ausdauernd auf der Lauer liegen und dafür scheint mir sein Interesse nicht groß genug. Die Tauben sind mit dem pflanzlichen Angebot dieser Nachbarin sehr glücklich. Sie bietet mit einer struppigen Thuja genau die  Unterkunft, die Tauben sich wünschen. In diesem Baum, können sie sich hervorragend verstecken. 
Bei mir gibt es nur Futter, keine Unterkunft.
 
 
 
 
 
Was habe ich davon? 
Viel.
Ich bewundere die Schönheit dieser Vögel, ihren ausgewogenen Körperbau und ihre wundervolle Gefiederzeichnung und freue mich an ihnen.. 
Sie sind zur Zeit mein Hauptmotiv.
 
Und ganz ehrlich? So viel kacken die hier gar nicht. 
 
Aaaaaber: soll doch jeder mögen wen er will und das gilt natürlich auch für´s Nicht-mögen. Das Eine lieben wir, das andere nicht. Wir sind nicht ganz gleich und passen auch nicht alle zusammen. So ist das nun einmal und darüber braucht man sich auch nicht aufregen.


 

Samstag, 22. Februar 2025

Geld und Macht


Hier bei uns gibt es diesen Spruch:
„Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln.“
 
"Lösungssuche", 10.1996, Öl auf Cotton
 
Wäre vielleicht ein guter Ansatz für eine Predigt. Mal was anderes, als ein Bibelvers. Vielleicht eine Predigt für jemanden ohne Talar. Vielleicht für mich?
Dieser Satz bringt kurz und bündig zum Ausdruck, dass wirtschaftlicher Erfolg nicht unbedingt davon abhängt, ob jemand klug ist. Es kann also sein, dass wer wohlhabend ist, materiellen Erfolg hat weil er gewitzt ist. Vielleicht auch, weil es ihm nicht peinlich ist, wenn er jemanden übers Ohr haut. Jedenfalls muss er überhaupt nicht weise sein, er muss auch kein soziales Gewissen haben und muss sich nicht daran stören, wenn andere sein Gequatschte nicht hören wollen. Ich denke da gerade an den amerikanischen Präsidenten und an andere Kandidaten der Politik.
Unsere wohlhabenden Politiker sind folglich nicht unbedingt die, die für unsere Gemeinschaft klug entscheiden.  
 
"fraglich" 10. 1995 Öl auf Gipskarton

Wäre es schön, wenn auf das schwachsinnige „Protestwählen“ der letzten Jahre, endlich durch die Wahl morgen,
unsere Demokratie bestätigt und bekräftigt würde!!!



Montag, 13. Januar 2025

Anfangen oder Weitermachen

Wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass ich da am Tisch arbeite.



 
Das neue Jahr tickt schon seit ein paar Tagen. 
Man wird wohl nur noch den wenigsten Menschen ein „gutes neues“ wünschen.
Seit vielen Jahren schon versende ich meine guten Wünsche nicht zu Weihnachten, sondern anlässlich des Jahreswechsels. 
Silvester war für mich immer das wichtigere Fest: 
Etwas hinter sich lassen können und dann vielleicht etwas neues lostreten können.
 
Das hat sich geändert. Ich bin nicht mehr heilfroh, dass das letzte Jahr endlich vorüber ist. 

Für meinen diesjährigen Druck konnte ich meine Druckpresse benutzen. 
Und ich glaube ziemlich fest daran, dass ich in diesem Jahr häufiger dazu komme, die Presse zu nutzen.
 
 
Auf den früheren Karten habe ich oft eine Situation mit zwei Möglichkeiten dargestellt. Beispielsweise, die Amsel mit der Raupe und der Kapuzinerkresse: 
 
 
Frisst die Amsel die Raupe, überlebt die Kapuzinerkresse, lässt die Amsel das bleiben, frisst die Raupe die Pflanze. 
 
 

Dieses 
Jahr 
habe 
ich 
genau
einen 
Esel 
gewählt. 
 
Es 
geht
ihm 
gut! 
Und 
darauf 
stößt 
er an.
 
Wer 
könnte
wohl 
der
Esel 
sein?

Mittwoch, 1. Januar 2025

Oh: 2025

Sie, Ihr oder Du fühlen/fühlt/fühlst sich/euch/dich vernachlässigt? 
Es tut mir leid. Aber jetzt, am 1. Januar des Jahres liegt immer noch ein ganzes Jahr vor uns und zu dem wünsche ich uns allen 

EIN FRIEDVOLLES, GLÜCKLICHES, GESUNDES JAHR 2025

Und weil es gestern so laut war, einmal Geballer in still

Mittwoch, 18. Dezember 2024

Farben!!!

leider kommen die Farben hier nicht so gut über....
 
 
Ich hab da so ein Projekt. Eine grobe Skizze hat den Umzug nach Bremen überlebt. Zum Glück, denn die Idee kam mir im Jahr 22, während ich meinen Hausstand in Wassenach auflösen und das alte Haus in Bremen fürs Leben vorbereiten musste. Da war kein Platz für andere Ideen, als die, die diese heftige Veränderung vielleicht vereinfachen könnten.


Aber jetzt habe ich morgends ein bisschen Luft vor der Arbeit und meine Idee fand zurück ans Licht. Das wird noch dauern und die neudeutsche Beschreibung von Künstlern für Arbeit in Arbeit = WORK IN PROGRESS passt hier auch, aber das Ziel ist in 
wei-
ei-
eiter Ferne. 

Wenn es überhaupt je erreicht wird.

Egal was passiert: Farbe ist einfach wundervoll!

Die Farbbeispiele sind alles Ausschnitte 
aus des Geheimprojektes ersten Blatts.

Arbeit in Arbeit: mehrfach ist mir in Deutschland aufgefallen, dass Künstler ihr fertiges Werk anpreisen wollten, indem sie darauf hinwiesen, wie viel Arbeit es gemacht hat. Vielleicht hat Karl Valentin mit seiner berühmten Außerung daran "Schuld". Ich finde es ist Unsinn. Wir brauchen alle unsere eigene Zeit. Der eine braucht lang, der andere kurz (und alle anderen auch). Aber an der Dauer der aufgewendeten Zeit und wieviel ich dabei geschwitzt habe, liegt es geweiss nicht ob ein Ergebnis gut ist. 
Sonst wären Lehrlingswerke und die von i-Dötzchen (Erstklässlern) ja besonders hochwertig.

Mittwoch, 6. November 2024

Vürnehm geht die Welt zugrunde

Gegen das Schwarz-Weiß-Denken, 2006. 6., Öl auf Leinen
 
 
 
 
 
  
2016 6, Hinterfragen, Öl auf Leinwand
Das hat meine Omi immer gesagt 
und ja, ich weiß, es heißt „vornehm“ 
aber meine Omi wollte der Vornehmheit 
ein i-Tüpfelchen aufsetzen. 

Wenn man jetzt nach Amerika blickt, 
kann man sich des Gedankens nicht 
erwehren, dass die Welt wohl nicht  
vornehm zu Grunde gehen wird. 
Es ist auch nicht sicher, dass, 
wenn wir zu Grunde gehen, 
die Welt gleich mitgeht. 
Aber das nur am Rande. 
Ich denke die Menschheit dürfte 
sich gegenseitig durch Dummheit 
vernichten:
„Wir sind dumm,Wir rennen alle um“
(Hab ich vielleicht schon einmal zitiert, 
ein Kinderspruch aus meiner Kindheit.)
 
Weil Menschen sich wünschen, 
dass, was schwierig ist,
einfach sei, 
wählen sie einen 
Lügner und Quatschkopf
 
den Quatschkopp im schlechtesten Sinne.
 
Es wird nicht helfen.

Sonntag, 13. Oktober 2024

kellnern oder künstlern

Aquarell, Mangoschorle, gegrillter Mais und polnisches Emaillekännchen 

Vor einigen Wochen habe ich von einem Gast ein so tolles Kompliment für meine Arbeit bekommen, dass mir sofort einfiel, wie schwierig es ist, diese Anerkennung im Bereiche der Kunst zu kriegen. Besonders auch von Kollegen. Und so habe ich für mich ein paar Vergleiche gezogen. 
 
ab und wann gelingen mir....
Durch den Mindestlohn hat man natürlich grundsätzlich eine bessere Grundlage in der Gastronomie, als früher.  Man bekommt einen richtigen Stundenlohn. 
Als Künstler muss man darauf hoffen, dass sich die Arbeit irgendwann bezahlt macht. Wenn man sein Leben mit Kunstnahem, wie Kunsthandwerk sichern will, passiert es nicht selten, dass Kunden den Preis drücken wollen. Ganz besonders jene, deren Portemonnaie so schwer ist, dass es Druckstellen hinterlässt.  
Ein Gast aber in Café oder Restaurant kommt eher nicht auf die Idee, nachzufragen, ob der Kaffee oder das Gericht auch für den halben Preis zu haben ist. 
 
 
Als Künstler hilft es, wenn man sehr beseelt von seiner Kunst ist, um 
an der "Begeisterung" der Kundschaft für Kunst nicht zu verzweifeln.
 
....ein paar Ausflüge in diese meine andere Welt

 
Vieles ist deswegen jetzt auch richtig: Ich arbeite und bekomme dafür direkt Geld, bin in Kommunikation, die der Input auch für meine künstlerische Arbeit sein könnte. Und tue das sehr gerne mit meinen tollen Kollegen, zusammen in der Gastronomie.
Aber es fällt dann doch irgendwann spürbar auf (und irgendwann ist JETZT):
 
Mir fehlt meine künstlerische Arbeit.