Fast ganz fertig, aber schon wirklich gut....
Fast drei Jahre wohne ich nun schon in Bremen. Als ich mit der Katze ankam, mussten wir zwangsläufig eine Baustelle beziehen. Nur ein Raum war richtig bewohnbar. Und ob richtig das richtige Wort ist, bleibt dahingestellt.
Das Bad wäre auch schon bewohnbar gewesen, wenn da nicht unendlich viele Umzugskartons gestanden hätten. Die stehen da schon lange nicht mehr.
Man muss irgendwie leben, also ist ein Schlafraum und die Möglichkeit sich zu ernähren, eine Küche, wichtig. Daher wurden diese beiden Räumlichkeiten in der Fertigstellung bevorzugt.
Das Atelierzimmer war sehr lange für Nichtzuzuordnendes zuständig. Als Starkregen die Raumdecke beschädigt hatte und die frisch gestrichene Decke verhunzte, ging mir erst einmal die Puste aus.
Obwohl Bremen mich, da wo ich es brauchte, wirklich willkommen hieß, (welch ein ungekanntes Glück) konnte ich nicht alles machen.
Also lag das Projekt: "Ein Atelier" irgendwie brach.
Aber wenn es dann zu fehlen beginnt, wenn man etwas wirklich vermisst, dann kommt wieder Bewegung in die Sache.
Ich bekam meine Galerie-Beleuchtung installiert, wußte plötzlich, wer dieses oder jenes Möbelstück habe wollte, rückte hier ein bisschen herum und dort und auf einmal weitet sich die Brust vor Freude:
DIES IST ER, DER RAUM, IN DEM ICH GERNE ARBEITEN MAG!
Eine Idee, die ich schon die ganze Zeit, mehr oder noch viel weniger konzentriert umzusetzen suche, konnte ich mir jetzt endlich auf den Arbeitstisch legen, um sie da liegen zu lassen!!! Bisher räumte ich die Arbeit immer beiseite, wenn meine Enkel kamen, um sie dann im Schrank zu vergessen. Die Arbeit, nicht die Enkel.
Genau das ist der Grund, warum man ein Arbeitszimmer, ein Atelier, eine Werkstatt braucht: um weitermachen zu können.