Dienstag, 22. Oktober 2013

Nimmt man es genau, ist die Leinwand unter der Ölfarbe immer noch weiß


Nicht selten bekomme ich die Frage gestellt, wie lange man denn für ein Gemälde so braucht. Die Frage ist auch nicht selten mit der Frage nach dem Stundenlohn gekoppelt. Aber die Antwort ist nicht leicht. Dieses Gemälde, zum Beispiel, das bearbeite ich schon seit, lass mich nicht Lügen, DREI JAHREN. Der erste Entwurf entstand im April 2010. Seit dem arbeitet es in mir. Wenn so ein Gemälde nicht sofort gemalt werden will, heißt das noch lange nicht, das es einen bis zum richtigen Zeitpunkt in Ruhe ließe. Nein so ein Gemälde ist anspruchsvoll, es möchte permanente Aufmerksamkeit. Permanent bekommt es die natürlich nicht. Da ginge ja sonst gar nichts mehr.

Noch nie habe ich dokumentiert, wie ein Gemälde fertig wird


 
Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dass das Gemälde endlich gemalt werden kann, geht es nur darum. Das ist Schaffensdrang. Ich liiebe das!!
Allerdings muss man zugeben, er liebt die Scheuklappen, der Schaffensdrang.
"Der schwere Schlaf" Öl auf Leinwand, 75X115 , 
Beim malen bin ich völlig eins mit mir. Ehrlich gesagt fühle ich mich während dessen, wenn´s gut läuft, wie ein Kaffeefilter, so ein Porzellanteil von Melitta.
Wer oder was oben das Kaffeepulver und kochendes Wasser einfüllt, weiß ich nicht. Ich jedoch fühle mich im Arbeitsprozess reich beschenkt.
Was ich noch nie verstehen konnte ist, wie man sich auf ein Talent etwas einbilden kann. Da kann man doch nichts für! 
Wer fleißig arbeitet, kann schon stolz drauf sein, finde ich.

Talente sind Geschenke. So einfach ist das nämlich.

Und Talent ist sicher selten hilfreich, wenn man nicht fleißig ist.
Ich könnte mal aufräumen...aach, lass es noch bleiben. 
Vielleicht muss ich den einen oder anderen Pinselstrich noch tätigen? 
Ich weiß es ja nicht.. Die Antwort weiß der, der den Kaffee aufgießt.

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