Freitag, 13. Juni 2025

unfähig zur Handlung

Ich habe große Lust etwas zu tun. Tatsächlich auch schon bevor ich zum Stillstand verdonnert war. Seit Anfang des Jahres, geben meine Daumen- grundgelenke zu, dass ich sehr viel mit den Händen gearbeitet habe und mit den Jahren dabei auch noch gealtert bin. Die Wahrheit ist, es zeigt sich am Verschleiß. Jetzt habe ich mir auch noch einen Knochen gebrochen. Ich bin einigermaßen frustriert, zumal ich feststellen musste, dass die ärztliche Versorgung eigentlich nicht funk-tionierte. Nach zwei-einhalb Wochen befand sich mein Arm immer noch in der Notversorgung des Hospitals. Immerhin weiß ich jetzt, dass das meiner Heilung nicht schaden wird. 
 
 
Außer der geliebten Arbeit fehlt mir auch ein Ritual. Wenn ich arbeite, trinken wir immer, bevor ich nach Hause fahre, einen herrlichen kurzen schwarzen Kaffee aus der Siebträgermaschine.
Warum mich plötzlich das Miniaturespressomaschinchen aus Palermo breit anlachte, ist damit geklärt.

 
 
 
 
Für einen Solo-espresso mit mir ganz allein, habe ich eine superprivate Tasse. Es ist ein Einzelstück mit ein bisschen Goldauflage. Homemade in Atelier unARTig
Dazu die große Zuckerdose, die an die Zeiten erinnert, als raffinierter weißer Zucker noch ein Luxusgut war.
 

So genieße ich, was zu genießen ist; starker Kaffee, schöne Optik.

Mittwoch, 21. Mai 2025

Weisheit

 
Ich habe hier eine sehr hübschen Mitbewohnerin, von der ich mir gar nicht sicher war, ob sie den Winter überlebt hatte. Denn vor dem war sie bei mir eingezogen. Doch dann hatte ich sie eine ganze Weile gar nicht gesehen.   
Sie war im Topf meines Granatapfels untergekommen und hat sich da wahrscheinlich verbuddelt.

 

Irgendwann wurde sie scheinbar hungrig und kam aus ihrem Versteck. Die Freude war groß. Das Gartenjahr hatte begonnen, also dachte ich, ich entlasse sie in die Freiheit. Aber schwupps war sie wieder weg und ich konnte sie partout nicht finden. Als ich mal auf die Idee kam Nudeln zu kochen, klebte sie im Durchschlag. Doch kaum da sie sich in meiner Spüle gesättigt hatte, war sie auch schon wieder futsch. 

Im Moment habe ich sie im Auge. Soll ich sie nun auswildern, oder lass ich’s lieber bleiben?


Im Frühjahr ist mir etwas mit Altersweisheit passiert. Nein es war ja gar nicht Weisheit, es war vielleicht nur Alter mit dem Nebeneffekt von Selbstgerechtig- keit. Die entwickelt sich übrigens sehr viel leichter von selbst, als Weisheit. Wird allerdings seitens des Users gerne damit verwechselt. Und deswegen habe ich mir darüber so meine Gedanken gemacht. 

Man könnte ja glauben, dass man im Alter weise wird. Und dass sich das von ganz allein, durch die Anhäufung von Jahren einstellt. Ohne weiteres dazutun. Das glauben gerne gerade die, die jetzt „alt“ sind obwohl sie gleichzeitig glauben, dass man heutzutage mit 60 so jung ist, wie früher mit 40. 

Vielleicht schauen wir mal, wie Weisheit definiert wird. Man muss nicht überrascht sein, dass man auch auf diesem Gebiet Experten findet. 

 

 

 

Psychologen am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung haben die Begrifflichkeit von Weisheit so in Worte gefasst: 

Expertenwissen in Bezug auf die fundamentalen Tatsachen des menschlichen Lebens. 

Weisheit ist in tief gehender und anhaltender Selbstreflektion verwurzelt.

 

Oh das gefällt mir gut.

Aber man kann schon gleich erkennen, das passiert nicht einfach durch viele Jahre. Man kann durchaus alt werden und dumm geblieben sein. Und das ist auch gar nicht weiter schlimm. Jeder was er kann, würde ich sagen.

Dumm ist nur, wenn man dennoch annimmt, man sei klug. Andererseits ist das genau das, was dummen Menschen besonders leicht passiert. Daran ist aber, so scheint mir, auch nichts zu ändern. 

Darum wende ich mich gerne lösbaren Dingen zu.



Hier ist mein Schneckchen, mein Gast, an dem engobierten Steinzeugtopf, in dem meine zwei, mittlerweile 36jährigen Granatapfelbäume gedeihen.

Ich glaube, ich behalte es noch ein bisschen im Haus. Es ist zu trocken draußen. 
Und wenn Regen kommt, was wird das für einer? 
Ein Heftiger, der alles, was man da nicht haben will in den Keller spült? 
Oder ein Sprüh, der alles leicht einfeuchtet? 
Nach dem wildere ich mein Schneckchen aus!

P.S.: Dumm kann natürlich jeder sein, das hat überhaupt nichts mit dem Bildungstand zu tun


Montag, 28. April 2025

Taubenhassen

Aquarell einer Türkentaube
 
Hier in meinem kleinen Hinterhof in Bremen, tummeln sich die vielgehassten Tauben. An sich hasst man ja die Tauben, die einem innerhalb der Städte begegnen, die "Straßentauben", aber so ein Hass lässt sich leicht auf andere Tauben übertragen. Ringel- und Türkentauben. 
Die sogenannte „Straßentaube“, sie war ursprünglich in Felsen beheimatet und hieß da auch Felsentaube, hat einen schlechten Ruf, mal wieder wegen übler Nachrede. In Köln wurden sie angeklagt, den Dom mit ihrem Taubenschiß aufzulösen, wir hängen eben an diesem Bauwerk. Und natürlich wurde sie auch andernorts für den Verfall von historischen Gebäuden verantwortlich gemacht.  
Wie man nach längerer Suche herausfinden kann, frißt Taubenmist die Bausubstanz nicht auf. Aber wie das mit vielen vermeintlich wissenschaftlichen Erkenntnissen ist, hält sich die Legende über die "Ratten der Lüfte".
 
Aquarell, Ringeltaube, totaaal am Anfang

In den Parks trifft man auf die Ringeltauben, 
weil sie ursprünglich Waldbewohner waren. 
Wer einen Garten hat, in dem sie sich ver-
stecken können, bekommt sie daher auch zu  
Besuch. 
 
In der Eifel kamen zu meinem Vogelhaus viel Feldsperlinge, sehr viel schüchterner als Stadtspatzen, aber sie waren da. Ich hatte meine Freude daran und als ich hier nach Bremen kam, wünschte ich mir auch freudebereitenden Vogelbesuch. 
Nicht so auffällig kommen viele Meisenarten in die Hinterhöfe. Rotkehlchen und Zaunkönig sind auch schon gesehen worden. Amseln natürlich auch.
Am sichtbarsten aber sind die Türken- und Ringeltauben.
 
Aquarell, Hinterhof mit Türkentaube
 

 
Ein berühmter Künstler hat ein ebenso berühmtes Taubenpiktogram als Friedenssymbol erschaffen. Dennoch leidet die Taube unter ihrem schlechten Ruf. Sie soll Krankheiten verbreiten. Ja, sie kann tatsächlich Krankheiten verbreiten, wie alle anderen Wildvogelarten im übrigen auch. Tauben sind nicht schädlicher oder nützlicher als andere Wildtiere. C’est ça. 


Türkentaube, das Original 😉
Schräg gegenüber von meinem Hinterhof, wohnt eine Frau, die die Tauben auch nicht mag. Neulich hat sie ihren Enkel mit der Wasserpistole auf sie angesetzt. Natürlich mögen die Tauben das nicht. Aber der Enkel müsste ausdauernd auf der Lauer liegen und dafür scheint mir sein Interesse nicht groß genug. Die Tauben sind mit dem pflanzlichen Angebot dieser Nachbarin sehr glücklich. Sie bietet mit einer struppigen Thuja genau die  Unterkunft, die Tauben sich wünschen. In diesem Baum, können sie sich hervorragend verstecken. 
Bei mir gibt es nur Futter, keine Unterkunft.
 
 
 
 
 
Was habe ich davon? 
Viel.
Ich bewundere die Schönheit dieser Vögel, ihren ausgewogenen Körperbau und ihre wundervolle Gefiederzeichnung und freue mich an ihnen.. 
Sie sind zur Zeit mein Hauptmotiv.
 
Und ganz ehrlich? So viel kacken die hier gar nicht. 
 
Aaaaaber: soll doch jeder mögen wen er will und das gilt natürlich auch für´s Nicht-mögen. Das Eine lieben wir, das andere nicht. Wir sind nicht ganz gleich und passen auch nicht alle zusammen. So ist das nun einmal und darüber braucht man sich auch nicht aufregen.


 

Samstag, 22. Februar 2025

Geld und Macht


Hier bei uns gibt es diesen Spruch:
„Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln.“
 
"Lösungssuche", 10.1996, Öl auf Cotton
 
Wäre vielleicht ein guter Ansatz für eine Predigt. Mal was anderes, als ein Bibelvers. Vielleicht eine Predigt für jemanden ohne Talar. Vielleicht für mich?
Dieser Satz bringt kurz und bündig zum Ausdruck, dass wirtschaftlicher Erfolg nicht unbedingt davon abhängt, ob jemand klug ist. Es kann also sein, dass wer wohlhabend ist, materiellen Erfolg hat weil er gewitzt ist. Vielleicht auch, weil es ihm nicht peinlich ist, wenn er jemanden übers Ohr haut. Jedenfalls muss er überhaupt nicht weise sein, er muss auch kein soziales Gewissen haben und muss sich nicht daran stören, wenn andere sein Gequatschte nicht hören wollen. Ich denke da gerade an den amerikanischen Präsidenten und an andere Kandidaten der Politik.
Unsere wohlhabenden Politiker sind folglich nicht unbedingt die, die für unsere Gemeinschaft klug entscheiden.  
 
"fraglich" 10. 1995 Öl auf Gipskarton

Wäre es schön, wenn auf das schwachsinnige „Protestwählen“ der letzten Jahre, endlich durch die Wahl morgen,
unsere Demokratie bestätigt und bekräftigt würde!!!



Montag, 13. Januar 2025

Anfangen oder Weitermachen

Wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass ich da am Tisch arbeite.



 
Das neue Jahr tickt schon seit ein paar Tagen. 
Man wird wohl nur noch den wenigsten Menschen ein „gutes neues“ wünschen.
Seit vielen Jahren schon versende ich meine guten Wünsche nicht zu Weihnachten, sondern anlässlich des Jahreswechsels. 
Silvester war für mich immer das wichtigere Fest: 
Etwas hinter sich lassen können und dann vielleicht etwas neues lostreten können.
 
Das hat sich geändert. Ich bin nicht mehr heilfroh, dass das letzte Jahr endlich vorüber ist. 

Für meinen diesjährigen Druck konnte ich meine Druckpresse benutzen. 
Und ich glaube ziemlich fest daran, dass ich in diesem Jahr häufiger dazu komme, die Presse zu nutzen.
 
 
Auf den früheren Karten habe ich oft eine Situation mit zwei Möglichkeiten dargestellt. Beispielsweise, die Amsel mit der Raupe und der Kapuzinerkresse: 
 
 
Frisst die Amsel die Raupe, überlebt die Kapuzinerkresse, lässt die Amsel das bleiben, frisst die Raupe die Pflanze. 
 
 

Dieses 
Jahr 
habe 
ich 
genau
einen 
Esel 
gewählt. 
 
Es 
geht
ihm 
gut! 
Und 
darauf 
stößt 
er an.
 
Wer 
könnte
wohl 
der
Esel 
sein?

Mittwoch, 1. Januar 2025

Oh: 2025

Sie, Ihr oder Du fühlen/fühlt/fühlst sich/euch/dich vernachlässigt? 
Es tut mir leid. Aber jetzt, am 1. Januar des Jahres liegt immer noch ein ganzes Jahr vor uns und zu dem wünsche ich uns allen 

EIN FRIEDVOLLES, GLÜCKLICHES, GESUNDES JAHR 2025

Und weil es gestern so laut war, einmal Geballer in still

Mittwoch, 18. Dezember 2024

Farben!!!

leider kommen die Farben hier nicht so gut über....
 
 
Ich hab da so ein Projekt. Eine grobe Skizze hat den Umzug nach Bremen überlebt. Zum Glück, denn die Idee kam mir im Jahr 22, während ich meinen Hausstand in Wassenach auflösen und das alte Haus in Bremen fürs Leben vorbereiten musste. Da war kein Platz für andere Ideen, als die, die diese heftige Veränderung vielleicht vereinfachen könnten.


Aber jetzt habe ich morgends ein bisschen Luft vor der Arbeit und meine Idee fand zurück ans Licht. Das wird noch dauern und die neudeutsche Beschreibung von Künstlern für Arbeit in Arbeit = WORK IN PROGRESS passt hier auch, aber das Ziel ist in 
wei-
ei-
eiter Ferne. 

Wenn es überhaupt je erreicht wird.

Egal was passiert: Farbe ist einfach wundervoll!

Die Farbbeispiele sind alles Ausschnitte 
aus des Geheimprojektes ersten Blatts.

Arbeit in Arbeit: mehrfach ist mir in Deutschland aufgefallen, dass Künstler ihr fertiges Werk anpreisen wollten, indem sie darauf hinwiesen, wie viel Arbeit es gemacht hat. Vielleicht hat Karl Valentin mit seiner berühmten Außerung daran "Schuld". Ich finde es ist Unsinn. Wir brauchen alle unsere eigene Zeit. Der eine braucht lang, der andere kurz (und alle anderen auch). Aber an der Dauer der aufgewendeten Zeit und wieviel ich dabei geschwitzt habe, liegt es geweiss nicht ob ein Ergebnis gut ist. 
Sonst wären Lehrlingswerke und die von i-Dötzchen (Erstklässlern) ja besonders hochwertig.