Sonntag, 28. Dezember 2025

Und vorbei



Um mich vom Zuviel zu erholen hab ich dieses Jahr eine Auszeit genommen, ich bin abgehauen. Wo ich war, Groningen, gab es unendlich viel, mehr oder weniger schöne Weihnachtsmusik, und eine geglückte Weihnachtsstimmung.
 

 
Hotel de Doelen


Und ich muss sagen, es hat mir dann sogar gefallen. 
Aber ich war ja auch nicht zuständig. 
Ganz und überhaupt nicht.  
Meine Neujahrspost, die ich, panisch,schon gedruckt 
hatte, habe ich mitgenommen, um festzustellen, 
dass das keine gute Arbeit ist.
Ich habe an der Ausführung  herumkorrigiert und bin, kaum dass ich heute zu Hause angekommen, 
am Arbeitstisch gesessen, habe für den 
exakten Blick die Lupe genutzt, und korrigiert. 
 
 

Wir werden sehen, ob es geholfen hat.

Mittwoch, 24. Dezember 2025

Weiße Weihnacht

Davon wird geträumt. 

Hier, wo ich wohne, ist es dieses Jahr um die Weihnachtsfeiertage wirklich sehr kalt und deswegen hat sich auf die Oberflächen Raureif gelegt, der auch weiß schimmert. 

Es ist sogar so kalt, dass ich meinen großen Oleandern ein Bläschenfoliengewand überziehen musste. Weil sie so groß sind, können sie schon einiges an Kälte vertragen. Aber man muss ja nicht experimentieren. Ich brauche eigentlich weitere Klammern, denn der Wind macht die Pflanzen wieder nackig. Aber ein Baumarktbesuch am heutigen Paniktag hätte mich überfordert. 



Es ist also kalt und ohne Schnee, aber da die Tage sowieso so kurz sind, werden wir draußen gar nicht viel sehen. Außer jede Menge Lichterketten, blinkend, flackernd, kreiselnd, und/oder mit Farbwechsel. Nachbarn von mir haben die blinkende Variante gewählt und anfangs glaubte ich durch das Flackern an meinen Wänden, draußen würde es brennen. Sehr besinnlich. 
Die Flackerauftraggeber haben übrigens abends die Rollos herunter gelassen, so dass ihnen die Freude entgeht.

 

Wenn wir von draußen reinkommen aber, werden wir mit kalten Händen den warmen Raum als wohltuend und gemütlich empfinden. 

Und wenn da jetzt noch ein Weihnachtsbaum steht, mit schönen Lichtern daran, dann haben wir doch alles, was wir brauchen.

 

Ich wünsche, dass wir mehr vom Sinn der Weihnacht erleben können. 

Denn es ist ja ein Fest in Erinnerung an die Geburt eines Menschen, der Liebe predigte und Freundschaft und Verständigung

In diesem Sinne wünsche ich allen eine frohe Weihnacht.





Dienstag, 18. November 2025

Kraft und Stärke


Damit kann ich auf der physischen Ebene nicht dienen. 

Gestern wollte ich unbedingt einen Druck machen.  
lagen bereit. 
Als ich die Druckfarbe auf die Glasplatte drücken wollte, verhinderte dies wirksam ein eingetrockneter Farbpfropf. Zunächst ging ich dem mit verschieden Entfernungsmöglichkeiten an den Leib. Rauspopeln und mit dem Messer aufschneiden.... 
Na, ich wollte ja einen Druck machen. Warum nicht erst einmal woanders? Der Trick ist Gewicht statt Kraft, weswegen ich mich auf die Tube drauf stellte. Der Pfropf glänzte feucht und pastös, da müsste sich doch endlich etwas tun! Natürlich trat ich ganz vorsichtig und hoffte auf diese Weise etwas Druckfarbe vorne heraus zu drücken. Dabei machte es plötzlich "Plopp", die Tubenfalz ging hinten auf und entließ einen großen Blubbsch Druckfarbe. (siehe oben)
 
Überrascht, wie ich war, fiel mir zunächst nur Nagellackentferner ein. Hätte nicht gedacht, dass der auch Fußboden entfernt...



 
 
Hervorragend! Auf den weißlackierten Fußboden. Wollte ich den eigentlich noch einmal überstreichen? ich dachte: "Nein."  
So kann man sich vertun. 

 
Weil ich ja mit Ton arbeitete, 
dachten nicht wenige, dass ich 
ordentlich körperliche Kraft zur 
Verfügung hätte. 
Die hab ich aber in anderen 
Lebenslagen gelassen und musste 
mich auch schon bei den Tonhubeln 
mit Tricks behelfen. 
Immerhin fällt mir meistens etwas 
ein, denn es ist nicht immer leicht, 
jemanden zu finden der einem aus der Schlappheitspatsche helfen kann. 
 
 
 
Doch wenn man keine Körperkraft hat, ist man noch lange nicht schwach. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Aber  ich bin ja an die Druckfarbe herangekommen. Ich finde sie wunderschön und den Druck selbst auch. Außerdem bin ich total angefixt und würde am liebsten immer weitermachen. 
Doch obwohl uns heute schon zwei Gäste, unabhängig voneinander, ein gutes Wochenende (HÄ?, heut ist Diieeenstag ) gewünscht haben, ist die Woche noch länger nicht um und damit Zeit nicht frei verfügbar.

Montag, 10. November 2025

Entweder - Oder

Mein Arbeitsplatz, an dem immer noch allerhand nur liegenbleibt

G
estern bin ich das erste Mal seit wirklich langer Zeit dazu gekommen, in Ruhe (wir werden sehen😐) an einem, beziehungsweise mehreren Linolschnitten zu arbeiten. Ich hatte die vage Vorstellung sogar einen Probedruck zu machen. Aber es kam anders. 
Das Thema ist zwar auch in anderer Leute Munde, aber jetzt möcht ich doch auch einen klitzekleinen Klacks Senf da hinzufügen: 
Mutterschaft führt naturgemäß zu extremer Einsparung von Selbstbestimmtheit Leider heutzutage noch oft, während der Partner diese Einschränkung nicht annimmt, obwohl Vaterschaft eine genauso nahe Verwandtschaft und Verantwortlichkeit beinhaltet, wie Mutterschaft.
 
Hier kann man meinen Vater im Hintergrund stehen sehen. Auf diesem Bild, habe ich ein 
Missverständnis bearbeitet. Das Bild hat mich aufgefordert, ein weiteres Bild von 
meinem Vater zu malen.



Jetzt bin ich eine Oma und die Geschichte setzt sich fort! Ganz kurz gesagt, ich springe ein, wenn andere ausfallen und das führt dazu, dass ich andere Sachen erarbeite, als geplant. 
Mein Enkelkind hat wirklich eine blühende Fantasie und lässt mich daran teilhaben. Gestern hat mir ihre Fantasiegeschichte so viel Spaß gemacht, dass ich sie kurz in ein Bild umsetzen wollte. Ich glaube mein Enkelkind hatte Lust auf Süßigkeiten. (aber nicht weitersagen!)
Ich gebe zu, das hat Spaß gemacht, aber das, was ich mir vorgenommen hatte, konnte ich nicht tun.
 

 
Was schließen wir daraus? Wenn man jemanden lieb hat, hilft man, selbst wenn man etwas anderes vorhat. 
 
Und wenn ich jetzt noch das Wörtchen „man“ mit dem Wort „Mann“ gleich setzen könnte, wäre das ganz wunderbar. 
 
 
 
(Und natürlich gibt es immer alles, darauf braucht man eigentlich nicht einzugehen, wenn man mal eine Seite behandelt.)

Sonntag, 19. Oktober 2025

Zu Dankbarkeit verpflichtet

Ist man künstlerisch talentiert, soll man dankbar sein. 
(Jedenfalls kam es mir oft so vor. Aber vielleicht erliege ich ja einem Irrtum. ;D)
 
Atelierfenster mit Pflanzen aus Corfu
Warum ist das so? warum wird bei Talent eine besondere Dankbarkeit erwartet? Natürlich werden auch andere Talente bewundert. Aber gerade wenn es um künstlerisches Talent geht, gilt ja auch die Aufforderung, dass man das nicht brachliegen lassen darf. 
Es ist natürlich schön, sich künstlerisch ausdrücken zu können. Doch ist der Drang es zu müssen gar nicht zwingend angenehm. Wenn man von Kunst leben muss, sind noch viele andere Talente gefragt, wie zum Beispiel das Talent zur Selbstdarstellung. Da man sich ja in der Regel selbst vermarkten muss, ist es nicht schlecht, wenn man leichten Umgang pflegen kann. Man sollte sich selbstsicher unter Kollegen bewegen können, denn man sollte in Künstlerkreisen verkehren, ins Gespräch kommen und im Gespräch bleiben. 
Es braucht nicht ein Talent, um als Künstler froh zu werden, sondern einige. Und die benötigten, gehen manchem Künstlern ab.

Derzeit ist mein künstlerischen Leben so, dass ich kaum dazu komme. Und tatsächlich fühlt sich das wie Hunger an
 
Und solche Kritzeleien zwischendurch sind wie ein paar Erdnüsse bei Kohldampf

Oft schon wollte ich alles hinschmeißen, denn zu all dem bewundernwerten Talent braucht es Beziehungen, sogenanntes Vitamin B, man spürt, wenn es fehlt. 
Hat man das nicht, sollte man sehr mutig und selbstsicher sein, um das Stadium der Selbstausbeutung hinter sich lassen zu können.

Nachdem ich nun drei Jahre in einer neuen Umgebung, einer anderen Stadt lebe und mich demnächst vielleicht in meiner freien Zeit nicht mehr um die Renovierung des Hauses, in dem ich lebe, kümmern muss, könnte ich wieder ganz von vorne anfangen. 
 
Uiuiuiuiuiuiuiiii !!! 🙈
 
 
auf dieser keramischen Stehle kann die corfiotische Pflanze durch den Winter ranken


Es gibt vieles, für das ich dankbar bin. Ich bin auch sehr froh, dass ich mich mit Schönheit und Ästhetik umgeben kann. Das spendet mir Trost und freut mich. Und sollte ich mit meiner Kunst einmal Glück haben, dann auch dafür. 
Heute habe ich ein paar Pflanzen, Ableger von Pflanzen unserer Verwandten auf Corfu, ins Haus geräumt.  
Dieses Jahr geht es ihnen wieder richtig gut. Jetzt stehen sie auf einer Fensterbank im Atelier, in und bei Keramiken aus meiner Hand.


Sonntag, 7. September 2025

Sich Raum aneignen

 Fast ganz fertig, aber schon wirklich gut....

Fast drei Jahre wohne ich nun schon in Bremen. Als ich mit der Katze ankam, mussten wir zwangsläufig eine Baustelle beziehen. Nur ein Raum war richtig bewohnbar. Und ob richtig das richtige Wort ist, bleibt dahingestellt. 
Das Bad wäre auch schon bewohnbar gewesen, wenn da nicht unendlich viele Umzugskartons gestanden hätten. Die stehen da schon lange nicht mehr. 

Man muss irgendwie leben, also ist ein Schlafraum und die Möglichkeit sich zu ernähren, eine Küche, wichtig. Daher wurden diese beiden Räumlichkeiten in der Fertigstellung bevorzugt.
Das Atelierzimmer war sehr lange für Nichtzuzuordnendes zuständig. Als Starkregen die Raumdecke beschädigt hatte und die frisch gestrichene Decke verhunzte, ging mir erst einmal die Puste aus.
 
 
Obwohl Bremen mich, da wo ich es brauchte, wirklich willkommen hieß, (welch ein ungekanntes Glück) konnte ich nicht alles machen. 
Also lag das Projekt: "Ein Atelier" irgendwie brach. 
Aber wenn es dann zu fehlen beginnt, wenn man etwas wirklich vermisst, dann kommt wieder Bewegung in die Sache. 
Ich bekam meine Galerie-Beleuchtung installiert, wußte plötzlich, wer dieses oder jenes Möbelstück habe wollte, rückte hier ein bisschen herum und dort und auf einmal weitet sich die Brust vor Freude: 
 
 
 
 DIES IST ER, DER RAUM, IN DEM ICH GERNE ARBEITEN MAG!
 

Eine Idee, die ich schon die ganze Zeit, mehr oder noch viel weniger konzentriert umzusetzen suche, konnte ich mir jetzt endlich auf den Arbeitstisch legen, um sie da liegen zu lassen!!! Bisher räumte ich die Arbeit immer beiseite, wenn meine Enkel kamen, um sie dann im Schrank zu vergessen. Die Arbeit, nicht die Enkel. 
 

Genau das ist der Grund, warum man ein Arbeitszimmer, ein Atelier, eine Werkstatt braucht: um weitermachen zu können.

Mittwoch, 23. Juli 2025

Urlaub in Bremen




Eigentlich kann man pauschal behaupten, dass wenn ich mich nicht melde, 
nicht nichts los ist, sondern das ganze Gegenteil der Fall ist.

 


Wie viele andere, habe ich jetzt Urlaub, den ich allerdings, aus verschiedenen Gründen die meiste Zeit zu Hause verbringe. Schön ist, dass mein kaputtes Handgelenk gut verheilt und Arbeiten am Haus gesundheitliches Training sind. 
So komme ich dort weiter und kräftige meinen Arm für die Zeit nach den Ferien. 

Aber jetzt genieße ich meine freie Zeit, weil meine Chefs auch nicht arbeiten müssen.

 

Warum die Gehäuseschnecken immer nach oben kriechen, ist mir ein Rätsel. In der Eifel schleckten sie sich die Schaufensterscheibe meiner Werkstatt hoch und hinterließen kunstvolle Spuren. 
Dieses Schneckchen hier ist nicht jenes, welches in meiner Küche überwintert hatte.
Wahrscheinlich ist die Kringelung des Gehäuses der schneckische Fingerabdruck, weswegen ich 
den gut versteckten Gast als neu erkennen konnte.