Freitag, 18. März 2022

Sprachlosigkeit


Ja, blubb, ich habe hier auch nichts mehr gesagt.
Man sagt doch: Kommunikation ist alles!! Ist es. 
 
Sogar wenn man nichts sagt, ist das Kommunikation. 
Wenn man sich abwendet, an jemandem vorbeischaut, die kalte Schulter zeigt, etwas unkommentiert im Raum stehen lässt, ist alles eine Art Kommunikation. Genauso ist ein Lächeln, ein Zwinkern, ein Zuhören, ein Nicken: Kommunikation. Jemandem auf die Schulter klopfen ist es, genauso, wie jemandem auf den Fuss zu treten. Man kann gemeinsam schweigen oder gemeinsam stumm sein. Es gibt Situationen in denen fühlt sich der Eine wohl und der Andere schlecht.  
 
Aus mir unbekannten Gründen, gehen Menschen gerne davon aus, dass der Partner, die Partnerin oder die Freundin, der Freund wissen könnten was wir denken. Ich glaube, die Annahme, man wüsste was der andere denkt, was seine Beweggründe sind, sind das Killerprogramm für Beziehungen.

Das absolute Desaster ist, wenn es einem der Beteiligten total egal ist, was der Andere für Wünsche hat und einfach durchsetzt, was sein Begehr ist.
 
"Kommunikation" Detail

Staaten pflegen auch Beziehungen. Gerade sehen wir, dass jemand statt das Gespräch zu suchen, seine Wünsche mit Gewalt durchsetzt. Es ist ein Graus.

Dass wir hier durch unsere Medien nun endlos und immer über diesen schrecklichen Krieg berichtet bekommen, halte ich für eine missratene Kommunikation. Wir werden informiert, informiert, informiert. Man zeigt uns respektlos die Verzweiflung der Verzweifelten, die ihr Zuhause verloren haben und jetzt auch noch die Privatheit ihres Leids. Ist das wirklich noch Information, wenn mir jeder in mein verweintes Gesicht blicken kann und jeder auf der ganzen Welt meinen Kummer analysieren kann? Ich schäme mich dafür, dass wir diese Menschen so nackt machen! 

Ich sehe ein, dass wir von den Kriegen der Welt Kenntnis bekommen müssen. Aber tun wir das auch? Gibt es nicht endlos viel Konflikte, Diktaturen und Armut, von denen wir gar nichts wissen? 

Ich gebe hier ganz offiziell meine Ratlosigkeit zu. 

Froh bin ich, dass so viele Menschen sich nicht von diesem Informationsberg erschlagen fühlen und hilfreich ihre Menschlichkeit zum Einsatz bringen.

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